Isernia-Carovilli

Isernia - Carovilli


Gestern Abend haben wir gefragt, wann es Frühstück gibt, weil wir wieder beizeiten losfahren wollen. So öffnet die Bar für uns eine Stunde früher; um 7:00 Uhr. Der Vermieter läßt es sich nicht nehmen, uns persönlich zu verabschieden und will uns noch einen Schirm mit dem Wappen seines Hauses schenken. Es dauert eine Weile, bis wir ihn davon überzeugen können, daß ein solcher Schirm für einen giro in bici eher ungeeignet ist. Erst als wir ihm versichern, noch einmal mit dem Auto vorbeizukommen, läßt er davon ab.

 


Der Weg aus der Stadt heraus ist ungemütlich laut und verkehrsreich. Doch bald kommt der Abzweig nach Miranda und nun wird es gemütlich. Mit jedem Höhenmeter wird die Luft frischer; es ist auch nicht mehr so heiß, wie in den letzten Tagen.  


      



Miranda sieht von unten aus wie ein an den Felsen geklebtes Schwalbennest. Die belebte piazza ist auf 880 m und da wir nur noch 100 Höhenmeter vor uns haben, können wir den Rest des Tages ganz entspannt angehen und erst einmal cappuccino und gelato genießen.





Wir gleiten durch die immer abruzzesischer werdende Landschaft und erreichen am Frühen Nachmittag Carovilli. Eigentlich sollte es hier ein Agriturismo geben, doch in dem ausgestorbenen Ort ist nicht einmal eine Bar geöffnet. Nur zwei Bauarbeiter erfrischen sich am Brunnen vor der Kirche, die sie instandsetzen. Wir fragen sie, wo es ein Zimmer für die Nacht gibt, doch einer will mir gleich ein Haus verkaufen. Das passiert uns während unseres diesjährigen giro ziemlich oft; sogar Autos halten an und wir werden gefragt, ob wir nicht ein Haus kaufen wollen. Die Kriese ist deutlich zu spüren.
Schließlich beschreibt uns ein Bauarbeiter den Weg zu einem Agriturismo - es sind nur wenige Kilometer.  





In "La Grande Quercia" werden wir herzlich empfangen und gleich nachdem wir frisch geduscht aus unserem Zimmer kommen steht ein leckerer Imbiss auf dem Tisch hinter dem Haus. Wir waschen noch unsere Klamotten und schauen uns ein wenig in der Gegend um, dann gibt es schon Abendessen. Wir hatten vorher noch gefragt, was es denn gäbe. Der Vermieter hat kurz überlegt und uns dann ein leckeres Steak versprochen. Was dann allerdings auf den Tisch kommt, übertrifft allen, was wir uns bisher unter einem Steak vorgestellt haben. Über ein kg Kalbssteak auf einem heißen Stein. Das schaffen wir nie, denken wir. Doch als aufgegessen ist, hätten wir gern noch ein Stück davon gehabt. Das Fleisch ist nahezu ungewürzt - lecker!

 


Später holt der Meister noch seine Gitarre hervor und es wird ein musikalischer abend. Das Partisanenlied "Bella Ciao" konnte ich mitsingen - mit deutschem Text. Und inzwischen kenne ich auch den ganzen Text von "Alla Fiera dell'Est" Es war ein wunderbarer Abend mit viel Wein. Ab ins Bett.


Agriturismo "Grande Quercia" DZ € 55.-, 

Die Strecke auf  GPSies





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