Caruffo-Termoli



Carrufo - Termoli


Wir stellen unser Auto, das uns und unsere Räder nach Abruzzo gebracht hat bei unseren Freunden in Carrufo - einem kleinen Dorf bei Villa Santa Lucia degli Abruzzi mit zwölf Einwohnern - in einer Garage unter. Und nach einem caffè geht es endlich los.



Wir fahren in den Ofen der Abruzzen - das Tal von Ofena .  Wie schon so oft begleitet uns das extrem laute Zirpen der Zikaden. Manchmal ist es mit einem Schlag still und nach einigen Sekunden geht der Lärm mit der gleichen Intensität weiter.  Kurz bevor wir auf die SS 153 nach Popoli einbiegen, machen wir eine kleine Pause an einer Hofeinfahrt im Schatten einiger Bäume. Da kommt  eine  Signora - 93  Jahre alt, wie sich im Gespräch herausstellt - auf uns zu und plaudert mit uns. Sie würde uns beneiden, sagt sie, weil wir noch reisen können. Sie würde gern noch einmal nach Rom fahren, doch sie schafft es nicht mehr.



Wir radeln weiter auf der nicht sehr erbaulichen Strecke. Es geht zwar nur bergab, doch reizvoll ist die Straße nicht. Auch ist die Straße zu stark befahren und die Hitze wird immer schlimmer. Schließlich kommen wir an dem Vorortbahnhof von Popoli an und stellen fest, daß der nächste Zug nach Termoli erst in zwei Stunden fährt. Da können wir auch radeln. Als es 38°C heiß ist erreichen wir Manopello und entschließen uns nun doch, in den Zug nach Pescara zu steigen.  Der capo di treno ist sehr freundlich und hieft eigenhändig unsere Räder in den Zug und erläßt uns die multa, weil wir die Fahrkarten nicht am Schalter gkauft haben, sondern erst im Zug. Er fragt noch, ob wir weiter wollen, als bis Pescara. nein, nein, erst einmal Pescara und dann sehen wir weiter. Als er später noch einmal zurückkommt, fragen wir ihn nach dem Anschlußzug nach Termoli. Da säßen wir schon drin, dieser Zug endet in Termoli. Na, umso besser; im Fahrplan stand Endstation Pescara. Der capo schreibt geduldig, aber ein wenig verzweifelt,  neue biglietti. Er erzählt noch, daß er einige Jahre auf dem Nachtzug Rom - München gearbeitet hat.




Das Aussteigen in Termoli ist entspannt und die Temperatur hält sich - am Meer - in Grenzen. Das Navi lotst uns ohne Probleme aus Termoli in Richtung des ersten Hotels des giro. Die Straße dorthin ist etwas öde, doch bei einer Pause erklärt uns ein Autofahrer, daß wir dort hinten schon Puglia sehen. Interessant - vielleicht im nächsten Jahr. Die 10 km bis zum "Il Pentagono" sind schnell zurückgelegt (190 Höhenmeter). Dort empfängt uns der Betreiber sehr freundlich, muß uns aber leider mitteilen, daß das Ristorante geschlossen ist - der Koch hatte einen Unfall. Wir erklären ihm, daß wir nichts zu Essen dabei hätten und schon gar keinen Wein. Kein Problem, meint er. Ihr schreibt mir auf, was ihr haben wollt und ich hole es schnell mit dem Auto. Unsere gewaschenen Klamotten dürfen wir im Hof aufhängen. Dabei entdecke ich Große Gläser, die in der Sonne stehen. Ich frage, was das ist. Er erklärt es mir. Und als wir beim Abendbrot sitzen, stellt er uns ein Glas Amarenakirschen hin. LECKER! 

                          

Abends ist Fußball-EM. Der Hotelchef bittet mich in sein Zimmer und wir schauen Fußball und reden über die Molise und die Welt. Ein schöner Abend. Es gab auch noch das eine und andere Glas Wein. Ich bin dann sofort eingeschlafen.

Hotel "Il Pentagono"  DZ € 50,- (im Internet gebucht)

Die Strecke auf  GPSies 




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